Den nächsten Podenco namens "Leon" nahm ich auch in meine Obhut. Es machte Spass, wenn ich sehen konnte, wie der/die Hunde wieder aufblühten. Obwohl ich mich, egal wie viele "alte Reaktionen " Situationsbedingt auftraten. Leon hat auch ein wunderbares Zuhause bekommen. Er kam zu einer ganz tollen ehrenamtlichen Helferin, die sich immer die Zeit nahm um mit den Hunden aus dem Tierheim Gassi zu gehen.
Mein erster Gedanke hierzu, geht immer zu dem Cockerspaniel "Lenny". Lenny hatte Herzwürmer (siehe unten) und musste regelmäßig Tabletten und Infusionen bekommen. Ich nahm mich seiner an und fuhr immer mit ihm zu Tierarzt. Er war so tapfer und ließ alles über sich ergehen. Geduldig wartete er bis die Infusionen in seinem Körper waren. Lenny leidete wahnsinnig. Die Herzwürmer waren schon sehr weit fortgeschritten und es stand sehr schlecht um ihn. Aber die Zuwendung von mir, ließen in kämpfen. Er wollte weiterleben. Wir hatten es auch fast geschafft. Seine damalige Tierärztin nahm ihn mit zu sich nach Hause, damit sie ihn besser beobachten konnte. Dann stand für die Tierärztin fest, ihn für immer bei sich zu behalten, da es mit den anderen Tieren, die sie hatte, sehr gut klappen würde. Ich reute mich soooo sehr über diese gute Nachricht. Wir warteten darauf, dass die Herzwürmer durch die Medikamente getötet wurden. Doch als Lenny fast über den Berg war, wäre er fast verblutet. Dank der Tierärztin, konnte er aber vorher von diesem Leiden erlöst werden und durfte über die "Regenbogenbrücke" gehen. Dort geht es ihm ganz bestimmt sehr gut!!
Ich werde Lenny, den "KÄMPFER", niemals veressen!!
Weitere Informationen zu Herzwürmern findet Ihr unter Mittelmeerkrankheiten.
Dann kam eines Tages die Geschäftsführerin Frau Rupp auf mich zu und fragte, ob ich nicht im Tierheim arbeiten möchte, da eine Mitarbeiterin aufhören würde?! Was war das für eine FRAGE! Und ob ich das möchte!! Ich dachte in dem Moment, dass ein Traum für mich in Erfüllung gehen würde. Denn ich hatte meine Aufgabe gefunden. Die Arbeit mit Hunden!! So konnte ich auch beides vereinbaren. Ich hatte die Möglichkeit, mein Geld bei der Arbeit mit den Tieren zu verdienen und in meinen Pausen und in meiner Freizeit konnte ich noch mehr mit den Hunden (nicht nur Hunde) arbeiten und mich auch um andere Tiere kümmern. Natürlich sagte ich, ohne zu überlegen, sofort zu. Und im September 2003 war es dann soweit. Ich bekam meinen Vertrag als Tierheimmitarbeiterin. Das war ein tolles Gefühl.
Ende 2003 kamen die Hündin "Basja" und der Rüde "Rex" zu uns ins Tierheim, beides Mischlinge. Beide waren von den langen Fahrt sehr gestreßt. Trotzdem wollten wir beide Hunde in die für sie vorbereiteten Zwinger bringen und dabei passierte es! Rex war der erste Hund und blieb es auch, der mir in die Hand gebissen hat. Aber wir hatten es ihnen ermöglicht, dass sie ihr "grosses und "kleines" Geschäft noch erledigen konnten, bevor es dann in die Zwinger ging. Basja war zurückhaltend, aber bei ihr hatten wir schnell den Zugang gefunden. Rex hingegen erwies sich als nicht so umgänglich. Er hatte es entweder auf die Beine oder dide Hände abgesehen. Und auch er überraschte uns eines Tages. Als ich ihm das Futter in den Zwinger stellte, kam er zögernd zu mit und nahm Kontakt zu mir auf. Ich ließ ihn schnuppern und kümmerte mich nicht weiter um ihn. Nach dem er sich wieder zurück gezogen hatte verließ ich (mit Zeitverzögerung) seinen Zwinger. Von diesem Zeitpunkt an, erklärte er mich zu seiner Bezugsperson. Da wir zwei sehr viel Zeit miteinander verbrachten, kannte ich ihn sehr gut. Ich konnte alles mit ihm machen. So gar den Knochen, der vor seinen Pfoten lag, aus dem Zwinger nehmen. Das hätte sich keine andere Mitarbeiterin heraus nehmen dürfen. Ich nahm ihn (einmal die Woche) zu der Futterrunde mit . Bei diesen Fahrten, werden die Futterspenden, die Menschen in die dafür vorgesehenen Behälter in Lebensmittelgeschäften einwerfen können, abgeholt. Rex lag dabei ganz entspannt vor dem Beifahrersitz und schaute mich an. Wir gingen auch sehr gerne spazieren. Aber mit der Zeit entwickelte er einen sehr starken Beschützerinstikt. Keiner kam an mich heran. Das machte er auch, wenn sich Menschen für ihn interessierten. Also mussten andere Mitarbeiter den eigenwilligen kleinen Kerl dem Interessenten vorstellen. Er war zwei Jahre im Tierheim, doch dann hat er doch noch ein sehr nettes alleinstehendes Frauchen gefunden, die ihm ein sehr schönes neues Zuhause gab. Hier ist es gut, dass er Beschützerfunktionen übernimmt. Zwischenzeitlich haben wir (Canobio und ich) seine neue Besitzerin mit dem Rex zusammen bei einem Spaziergang im Wald getroffen und dabei erzählte sie mir, dass die zwei viel unterwegs sind. Beide sind sehr glücklich und ich wünsche ihnen sehr viele schöne Jahre zusammen!!
Anfang 2004 kam eine Dobermannhündin namens "Wanja" aus sehr schlechter Haltung zu uns ins Tierheim. Sie wurde in einer Box gehalten in der sie sich nicht einmal aufrichten konnte. Deshalb hatte Wanja verformte Gelenke. Was wiederum bedeutete, dass sie nicht laufen konnte. Außerdem hatte sie Probleme mit ihren Augen. Als ich mit Wanja beim Tierarzt (Spezialisten für Augen) waren, stellte sich heraus, dass kaum Sehfähigkeit vorhanden war und sie nur Schatten oder Umrisse erkennen konnte. Wanja muss eine Augenentzündung gehabt haben, die nicht behandelt worden ist. Die kleine "Maus" kannte gar nichts und war nur zur "Vermehrung" gehalten worden. Wir haben uns sehr um Wanja bemüht. Vor allem unsere tolle ehrenamtliche Helferin Susanne Kolbe. Susanne kam so oft sie konnte zum Tierheim kam und sich mit beschäftigte. Zuerst musste Wanja lernen, dass sie auf ihren Beinen, mit der Behinderung die sie hatte, stehen kann! Dann folgten die ersten zaghaften Schritte im Zwinger. Als die Zeit gekommen war, trugen wir Wanja bis vor die Tür, damit sie neue Eindrücke in sich aufnehmen konnte. Es war schier unglaublich, was der Züchter ihr angetan hatte. Für diesen ging es nur um das Geld, was ihm die Welpen einbrachten. Nach 8 Monaten hatten wir Wanja so weit, dass sie schon eine kleine Runde laufen konnte. Das war ein riesen Fortschritt für uns alle. Unsere Freude darüber war genauso gross.
Wanja hat eine super nette Familie in Köln gefunden, die Wanja auf der Internetseite unseres Tierheims gesehen haben und zu sich nach Hause holten. Ich besuchte die Familie in Köln und grösser hätte meine Freude nicht sein können. Diese Familie hatte der Wanja ein richtiges Bett hergerichtet. Bei diesem Anblick würde so manch einer grosse Augen machen. Besser hätte Wanja es nicht antreffen können!!
Wanja war nicht die einzige, die aus dieser schlechten Haltung heraus geholt wurde. Auch ihre 4 Geschwister wurden beschlagnahmt. Wanja und der Dobermannrüde "Willow" überlebten diese schlechte Haltung. Und auch er kam zu uns. Um Willow kümmerte ich mich sehr intensiv. Auch hier verbrachte ich jede freie Minute mit ihm. Obwohl er nciht so leicht zu händeln war, wie seine Schwester. Willow hatte eine stattliche Grösse von 72 cm. Ich habe mich sofort in diesen Vierbeiner verliebt und wenn ich den Platz für ihn gehabt hätte, würde er jetzt nicht in der Nähe von Erftstadt leben. Wiilow entwickelte auch einen sehr starken Beschützerinstikt. Draußen kam niemand in meine Nähe. Er fixierte die Personen so dermaßen, dass diese froh waren, wenn sie ihren Weg fortführen konnten. Teilweise machten sie einen riesen Bogen um uns. Ich war mir auch sicher, dass er von seinen Zähnen gebrauch machen würde. Auch ihn besuchte ich nach einer Eingewöhnungsphase und Willow fühlte sich sehr wohl in seinem neuen Zuhause. Hier hat er die Aufgabe übernommen, das riesige Grundstück inklusive Pferdestall, zu bewachen.
Danach kam Julio aus Griechenland zu uns. Diesem netten und lieben Vierbeiner hatten die Menschen Säure über die Pfoten geschüttet. Welche Säure es genau war, wusste niemand. Die Verletzungen waren alt und konnten nicht mehr behandelt werden. Trotz der Mißhandlungen hatte der Hund sein Vertrauen im Menschen nicht verloren. Er hatte so ein freundliches und gutes Wesen, das mir manchmal bei dem Gedanken, was die Menschen mit ihm gemahct haben, die Tränen kamen. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie man einem Geschöpf (egal welchem), so etwas an tun kann. Durch sein liebenswürdiges Wesen hat er auch schnell eine neue Familie gefunden, die ihn zu sich nach Hause holten.