Auf dieser Seite könnt Ihr nachlesen, wie ich zum Tierschutz kam und warum es mir eine Herzensangelegenheit ist, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund besser wird.
Außerdem werde ich euch die Geschichte erzählen, wie Canobio mich davon überzeugte, dass ich ihn adoptierten musste und er mein "Freund auf vier Pfoten" wurde.
Also sucht euch eine bequeme Sitzposition und nehmt euch ein wenig Zeit, denn die Geschichte dauert ein bischen länger!!! :-)))
Meine ersten Schritte- und Erfahrungen mit Tieren aus dem Tierheim
Es war an einem Sonntag im März 2003. An diesem Sonntag schaute ich, wie fast immer, die Sendung im WDR, Tiere suchen ein Zuhause mit Claudia Ludwig. In dieser Sendung wurde erwähnt, dass immer ehrenamtliche Helfer und Helferinnen in Tierheimen gesucht werden. Diese können z.B. mit den Hunden Gassi gehen oder auch Tierarztfahrten übernehmen. Es gibt auch genug Tiere ( Katzen oder Kleintiere) in den Tierheimen, die Streicheleinheiten benötigen. Ich überlegte nicht lange und erkundigte mich am Montag direkt, wo das nächste Tierheim in meiner Nähe war. Ich rief dort an und erkundigte mich, ob noch Helfer benötigt werden und wenn ja, wann ich zum Tierheim kommen könnte. Montags war Ruhetag , deshalb machte ich mich am Dienstag auf den Weg. Dort angekommen informierte ich mich, was ich tun muss damit ich mit einem Hund spazieren gehen kann. Die Mitarbeiterin erklärte mir, dass es reicht, wenn ich meinen Ausweis hinterlege. Ich gab ihr meinen Ausweis und schon hatte ich meinen ersten Hund namens "Bilbo" an der Leine. Es handelte sich hierbei um einen Rottweilermischling. Er war ein "Schmuser vor dem Herrn", wie man so schön sagt. Seine Kraft verhalf mir dabei, dass ich aus dem "Flachland" (bei Münster) kommend. die Berge ganz schnell "erklimmen" konnte.
Außerdem hatte er ein "Pfötchen" ( Hände hat er ja nicht) dafür, dass er auf den vorhandenen Grünflächen, garantiert jedes Loch, dass ein anderer Hund irgendwann einmal gebuddelt hatte, mit seiner Pfote testete. Wenn ein Bein wieder tiefer im Boden war als die drei anderen, konnte ich sicher sein - dass genau dort ein anderer Hund seiner Freude nachgegangen war!! Es sah immer zum "Schießen" aus und so habe ich manche Träne über ihn gelacht. Er erhielt natürlich während unserer Pausen sehr viele Streicheleinheiten. Das gehörte dazu!! Wieder im Tierheim angekommen, gab ich "Bilbo" der Mitarbeiterin des Tierheims, die ihn wieder in den Zwinger brachte und schaute mich im vorderen Bereich noch ein wenig um. Dabei sah ich in die Augen von "Sammy". Auch fiel mir die gedrunge Statur des Hundes auf. So einen Hund hatte ich doch schon des öfteren im Fernsehen gesehen. Meine Neugier wuchs und ich erkundigte mich bei der Mitarbeiterin nach diesem Vierbeiner. Sie erklärte mir, dass es sich um den "American Staffordshire Terrier" namens "Sammy" handelt. Also so sehen die Hunde in Natura aus, von denen man ja im Fernsehen nicht viel GUTES gehört oder gesehen hat. Ich stand einen "Staffordshire" gegenüber. Der Hund sah sehr traurig aus, was sich aber schnell änderte, als seine Gassigängerin das Tierheim betrat. Er freute sich und wusste sofort, dass auch er nun zum Spaziergang abgeholt wurde. Und wie er sich gefreut hat. Dieses Bild sehe ich auch heute noch vor mir. Da ich ein komisches Gefühl in der Magengegend und auch sehr viel Respekt vor ihm hatte, ging ich nach vorne um alles aus sicherer Entfernung zu betrachten. Als die Gassigängerin mit ihm an mir vorbei ging, stand ich da wie angewurzelt. Ich habe mich nicht bewegt. Warum? Ich kannte weder den Hund noch wusste ich irgendetwas über seine Geschichte und warum er im Tierheim sitzt. Ich wusste nur, dass ich einen heiden Respekt vor ihm hatte!!
Das war mein erster Tag als ehrenamtliche Helferin im Tierheim Kürten. Dieser Tag war sehr aufregend für mich!!
Am nächsten Tag stand ich morgens auf und hatte Muskelkater. Meine Arme und Beine schmerzten furchtbar. Ich war es weder gewohnt einen starken Hund an der Leine zu haben noch dass ich die Berge so schnell hoch laufen kann. Aber da musste ich durch. Also hieß es, mach dich fein und weiter geht es!!
Bilbo brauchte nicht viel Zeit um eine neue Familie zu finden. Auf der einen Seite war ich traurig, dass ich ihn nicht mehr sehen konnte, aber auf der anderen Seite, haeb ich mich für ihn gefreut!! Die Freude überwog dabei!!
Danach widmete ich mich Alex, einem Podenco, der aus Spanien nach Kürten ins Tierheim kam. Dieser Hund war eine Herausforderung für mich, da er vor allem Angst, ja schon fast Panik hatte. Also nahm ich ihn immer mit, wenn ich im Tierheim war. Als er gerade anfing, mir Vertrauen entgegen zu bringen, wurde auch er vermittelt. Seit dieser Zeit habe ich immer Hunde mitgenommen, die Probleme mit der "Umwelt" hatten.
Arztfahrten mit Tieren.
Ich übernahm auch Fahrten zu verschiedenen Tierärzten. Dort blieb ich immer (jedenfalls so lange es ging) bei den Tieren, um diesen bei den Untersuchungen beizustehen. Die Hunde und ich hatten immer ein gutes Gefühl, wenn ich bei der Einschlafphase einer bevorstehenden Nakose und beim aufwachen der Vierbeiner anwesend war.
Ich war zuvor noch nicht mit einem Hund oder einem anderen Tier bei einem Tierarzt. Das erzählte ich auch sofort der
Tierärztin!! Ich denke, dass die Helferinnen dort über meine Bemerkung ein wenig geschmunzelt haben. Ich muss dazu anmerken, dass ich ein Problem mit Blut habe. Wenn meine Nackenhaare in die "Höhe" gehen und sich eine weiße (anstatt eine gesunde )Gesichtsfarbe erkennen lässt, wird es Zeit für mich den "OP" zu verlassen! Ansonsten gibt es einen "Plumps" und ich liege ihnen zu Füßen! Sollte allerdings ein Notfall sein, bei dem Blut zu sehen ist, kann ich helfen aber danach gilt das gleiche wie vorher schon beschrieben!! Platz suchen, setzen und langsam viel frische Luft einatmen. :-))
Bei Narkosen, Aufwachphasen oder anderen Gelegenheiten war ich immer anwesend und schaute mir auch fast alles an. Kein Weg war mir zu weit, damit die Tiere auch die richtige Versorgung bekamen. So lernte ich nicht nur die Sonnenseite des Tierlebens kennen. Ihr könnt mir glauben, dass ich viele Tränen vergossen habe. Denn es gibt Erkrankungen, bei dem das Tier nur erlöst werden konnte. Das waren die schlimmsten Erfahrungen für mich!! Aber auch diese Erfahrungen gehören zum Leben!! LOSLASSEN IST SOOOO SCHWER!!
Ich kann von mir behaupten, dass ich DAS im Tierheim und im Umgang mit den Tieren gelernt habe!!
Mein Verhältnis zu Hunden
Das Verhältnis und Verständnis für Hunde wurde mir mit in die Wiege gelegt. Ich hatte immer schon ein sehr gutes Verhältnis zu Hunden. Es gab früher keinen Hund, zu dem ich nicht hin gegangen wäre. Manche Besitzer konnten es nicht fassen, dass ich an ihre Hunde gehen konnte ohne gebissen zu werden. Auch wenn die Gesichter manchmal Panik ausdrückten, blieb ich ganz ruhig und ließ mich nicht beirren. Die Hunde haben es mir mit Vertrauen und Liebe gedankt.
Intuitiv verhalte und handel ich richtig.
Wer trägt die Verantwortung für das was der Hund macht? Der Hund oder doch der Mensch?
Für mich steht fest und ich denke, damit stehe ich nicht alleine da, dass nicht der Hund, sondern dass viele Besitzer Schuld an der Misere sind, wenn es wieder heisst - und wieder hat ein Hund (zu)gebissen!!
Hier kann schon sehr oft auch von Schuld gesprochen und nicht unbedingt das Gewissen damit beruhigt werden, dass es der Besitzer ja nicht besser wusste.
Werden die Vierbeiner heute Artgerechter gehalten oder wird die Beziehung (sofern man davon sprechen kann) nicht immer schlimmer für die Hunde? Oder auch für andere Tiere?
Beispiel: Wie kann ich dafür sorgen, dass ich auch ganz bestimmt einen "ängstlichen und kläffenden" Hund bekomme!!
Ich habe ein Beispiel das sich in der letzten Woche zugetragen hat. Mir kam ein verliebtes Pärchen mit einem Welpen entgegen. Die vier Augen des Paares richteten sich unentwegt auf dieses kleine Knäul. Der kleine Kerl sah natürlich auch total knuffig aus. Dann bin ich und natürlich Canobio kurz auf gleicher Höhe mit dem Pärchen und schon wurde der kleine Kerl schnellstens auf den Arm genommen. Das ist kein Einzelfall!! Ich fragte nach, ob der Hund bissig sei, worauf ich entsetzt angeschaut wurde und mir mitgeteilt wurde, dass es sich bei dem kleinen Hund um einen Welpen handelt. Ich entgegnete darauf hin, das habe ich gesehen aber warum darf er denn keinen Kontakt zu seinen Artgenossen aufnehmen? Sie schauten sich an und dann kam die verblüffende Antwort; weiß ich nicht, vielleicht weil er noch so klein ist?! Ich fragte den Mann, wie alt der Welpe werden muss, um den Umgang mit Artgenossen lernen zu können? Da keine Antwort kam habe ich dem Mann den Tipp gegeben, den entgegen kommenden Hundebesitzer zu fragen, ob sein "Freund auf vier Pfoten" sich mit anderen Hunden verträgt. Wenn das der Fall sein sollte, kann er seinen kleinen Freund auf dem Boden lassen, damit dieser wirklich ein gesunden Umgang mit anderen Hunden lernt. Der Mann ließ den kleinen Welpen herunter und Canobio ging langsam auf den Welpen zu und nahm vorsichtig Kontakt auf. Nach einer kurzen Begrüßung ging Canobio dann wieder seiner Wege. Der Welpe war nicht unentspannt, im Gegenteil, dieser kannte ja die Hundesprache schon. Also wer war jetzt in dieser Mensch - Hund - Beziehung das Problem?? Ich hoffe für den Hund, dass der Mann dieses Gespräch verstanden und etwas dabei gelernt hat.
Aber meine Frage bleibt weiterhin bestehen und wird durch diese Begegnungen noch unterstrichen, wer trägt die Verantwortung für das Verhalten, dass viele Hunde an den Tag legen?? Sind es immer die anderen oder doch nur der Hund?
Welche Möglichkeiten hat der Hund sich gegen Mißhandlungen zur Wehr zu setzen?
Welche Möglichkeiten besitzt der Hund, um darauf aufmerksam zu machen, dass ihn z.B. die Situation bei dem Kinder immer wieder an seiner Rute, an den Ohren oder am Fell des Hundes ziehen? Er hat die Möglichkeit
sich dem ganzen zu entziehen, in dem er aufsteht, seinen Platz verlässt und weg geht. Wenn das Kind aber gerade das lustig findet, hinterher geht um damit weitermachen zu können, stellt sich die Frage, warum da kein Erwachsener einschreitet und dem agnzen Einhalt gebietet?! Die nächste Möglickeit für den Hund - knurren!! Wie lange soll er sich dieses Verhalten noch gefallen lassen?? Sollte der Hund mit seinen Versuchen, dem "TREIBEN" ein Ende zu setzen, muss sich der Besitzer nicht wundern, wenn der Vierbeiner irgenwann endgültig seine Ruhe haben möchte und es auch mit den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten durchsetzt. Aber wer hat in diesem Fall die Verantwortung dafür, dass sich der Hund irgendwann nicht anders zu helfen weiß, als auch nach dem Menschen oder auch dem Kind zu schnappen? Er muss ja noch nicht einmal zu gebissen haben.
Dazu muss ich noch bemerken, dass viele Hunde die im Tierheim gerade mit der Aussage "er hat unser Kind angeknurrt" abgegeben werden. Auf die Frage warum und in welcher Situation der Hund das gemacht hat, kommt entweder - weiß ich nicht (oder will es nicht Wissen) oder das Kind hat nichts gemacht. Das kam ganz plötzlich und keiner weiß warum er das gemacht hat.
Wie soll er sich gegen Menschen zur Wehr setzen? Soll er alles - auch Misshandlungen ohne sich dagegen zu wehren - über sich ergehen lassen.
Wie würdet Ihr reagieren?
Stellt euch doch auch die einmal Frage, ob Ihr alles mit euch machen lassen würdet. Würdet Ihr euch immer anpöbeln lassen, euch an den Haaren ziehen lassen, euch schlagen lassen oder andere Mißhandlungen über euch ergehen lassen. Habt Ihr schon einmal Bilder von misshandelten Hunden gesehen? Es gibt Tatsachen, an denen keiner vorbei kommt!! So sehr auch der oder der andere Mensch die Augen davor verschließt!! Auch möchte ich hier auf die Fälle von Mißhandlungen bei Hunden nicht eingehen, die ich im Tierheim gesehen habe.
Mißhandlungen von Tieren geschehen nicht nur im Ausland, sondern auch bei uns in Deutschland.
"Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund" Hildegard von Bingen
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